Praxisrendite steigern durch systematische Führung angestellter Zahnärzt*innen
Reduziere Deine Behandlungsstunden und erhöhe Deinen Praxisgewinn
Der Erfolg einer Mehrbehandlerpraxis mit angestellte*n Zahnärzt*innen hängt entscheidend davon ab, in welchem Umfang es den Inhaber*innen gelingt, die Potenziale der Behandler*innen zu entwickeln. In diesem Blogartikel beleuchten wir das Prinzip der Delegation und zeigen auf, welche Umsatzsteigerungen potenziell möglich sind, wenn Inhaber*innen nur wenige Stunden ihrer eigenen Behandlungszeit reduzieren, um sie in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter*innen zu investieren.
Beginnen wir mit der typischen Ausgangslage: Zwei Praxisinhaber*innen beschäftigen vier angestellte Zahnärzt*innen. Die Gesamthonorare im Zahnärzteteam sind recht ordentlich, allerdings ist die Gesamtrendite der Praxis noch nicht befriedigend und es ist das Gefühl da, dass „auf den Plätzen der Angestellten doch noch mehr gehen“ könnte. Die Chef*innen (eine*r von ihnen hat die eigene kurative Tätigkeit bereits für Managementaufgaben reduziert) erzielen auch den Hauptsatz. Zwar merken sie, dass ihre Managementaufgaben im wachsenden Gesamtbetrieb stark zugenommen haben, trauen sich aber nicht, ihre eigenen Stunden im Behandlungszimmer weiter zu reduzieren, weil sie einen Rückgang des Praxisgewinns befürchten (der sich ohnehin noch nicht so entwickelt hat, wie ursprünglich erhofft). So weit, so nachvollziehbar – dennoch empfiehlt es sich, an dieser Stelle anders zu denken.
Wie entsteht – trotz des Honorarrückgangs auf dem eigenen Platz – das Umsatzplus?
Anhand zahlreicher Praxisbeispiele kann belegt werden: Mit systematischer Führungsarbeit gelingt die Steigerung der Honorarleistungen auf den Plätzen angestellter Zahnärzt*innen. Wer als Praxisinhaber*in einige Stunden der eigenen Behandlungszeit einkürzt und diese konsequent für die Entwicklung der angestellten Zahnärzt*innen einsetzt, wird Folgendes erleben: Das Honorarplus auf der Angestelltenseite ist weitaus höher als der Honorarrückgang auf dem eigenen Platz. Diesen Zusammenhang verdeutlichen wir in der folgenden Darstellung:
Dies ist ein vereinfacht dargestelltes Modell, das die Realität in Praxen allerdings treffsicher abbildet. Inhaber*in A reduziert die eigenen kurativen Tätigkeiten am Patientenstuhl von 26 auf 22 Stunden pro Woche zugunsten jeweils einer Stunde pro Woche systematischer Führung der angestellten Zahnärzt*innen. Bei einem Stundensatz von 350 Euro reduziert sich aufgrund der fehlenden vier Stunden die Honorarleistung bei Inhaber*in A damit um 1.400 Euro pro Woche. Dieser vermeintliche Ausfall ist sehr gut investiert, weil sich auf der anderen Seite bei den angestellten Zahnärzt*innen bereits nach kurzer Zeit der Effekt von erfahrungsgemäß 50 Euro Honorar und Mehr pro Stunde je Zahnarzt und Zahnärztin einstellt. Das entspricht 7.000 Euro pro Woche Leistungs- und Honorarsteigerung bei den Angestellten als Resultat von systematischer Kommunikation und therapeutischer Anleitung.
Saldiert ergibt sich für das gesamte Behandler-Team somit ein Plus von 5.600 Euro. Daraus errechnet sich ein jährliches Leistungsplus von 246.400 Euro (bei 44 Wochen Anwesenheit). Die 50 Euro mehr pro Stunde sind ein durchschnittlicher Erfahrungswert für die ersten Monate. Der Zuwachs steigt erfahrungsgemäß im weiteren Zeitverlauf noch weiter an. Diese Steigerungen ergeben sich ausschließlich daraus, dass die angestellten Zahnärzt*innen durch das Coaching der Inhaber*innen (bzw. leitende*r Zahnärzt*innen) lernen und konzeptstärker sowie organisatorisch effizienter vorgehen. Die vier Stunden Zeit und die Systematik zielen darauf ab, nicht nur – wie in den Praxen üblich – ausgewählte (größere) Einzelfälle zu besprechen, sondern das grundlegende therapeutische Arbeitsmuster anhand einer Vielzahl von Patientenfällen zu scannen und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Weitere positive Effekte systematischer Führung
Es zeigt sich: Das Umdenken lohnt sich. Kürzen Inhaber*innen nur einige Behandlungsstunden ein, um sich stattdessen systematisch um die Entwicklung ihrer angestellten Zahnärzt*innen zu kümmern, ist der zusätzlich erzielbare Umsatz der angestellten Zahnärzt*innen entscheidend höher als der entgangene eigene Honorarumsatz. Gleichlaufend entstehen zwei weitere Pluspunkte: Die erhöhte Aufmerksamkeit und das Erleben der systematischen Weiterentwicklung intensiviert bei angestellten Zahnärzt*innen das persönliche Bindungsgefühl und die Zufriedenheit mit der Arbeitgeberpraxis. Damit steigt die durchschnittliche Verweildauer angestellter Zahnärzt*innen mit entsprechend positiven Effekten auf die wirtschaftliche Lage der Praxis. Denn Geld wird primär in der Routine verdient – jeder Wechsel irritiert die Produktivitätsflüsse. Und ganz nebenbei erhöht sich der Firmenwert der Mehrbehandlerpraxis, weil die systematische Verlagerung der Honorarumsätze auf die angestellten Zahnärzt*innen die Delegationsquote steigen lässt. Je höher die Delegationsquote, desto attraktiver ist die Praxis für potenzielle Kaufinteressent*innen.
Wenn dieser Weg doch so klar und plausibel ist: Was hält Inhaber*innen noch davon ab, einen Teil ihrer Zeit in die systematische Führung zu investieren? Auch dazu haben wir einschlägige Beobachtungen und Erkenntnisse. Mehr dazu erfährst Du in diesem Blogartikel.
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